Fachperson – Schulzahnklink Basel

Die Schulzahnkliniken – in Schweizer Städten vertreten – sind Kompetenzzentren für Kinder- und Jugendzahnmedizin. In solchen Kliniken werden Patienten bis zum Alter von 16 Jahren behandelt. Durch die altersbedingte Einschränkung der Patienten haben Schulzahnkliniken somit ein grosses Know-How im Umgang mit Kindern und Jugendlichen.

Text: Claudia Uebelmann

Ebenso gibt es die kantonalen Institutionen, welche sich Volkszahnkliniken nennen. Eine Volkszahnklinik behandelt Patienten ab 16 Jahren, welche sozial benachteiligt sind, d.h. Anspruch auf die Reduktion der Krankenkassenprämien haben, Sozialhilfe-Empfänger sind oder Ergänzungsleistungen beziehen. All jenen Personen wird in der Volkszahnklinik eine entsprechende Reduktion auf den Prophylaxe-Betrag gewährt.


Dr. Peter Wiehl war bis Ende August 2014 Direktor der Schul- und Volkszahnklinik Basel-Stadt. Nebst Einsitz in verschiedenen Gremien war Dr. Wiehl von 2008 bis 2012 Vorstandsmitglied der Aktion Zahnfreundlich. Des Weiteren war er Vizepräsident bei Toothfriendly International.


Dr. Peter Wiehl – ein Mann mit beachtlichem Werdegang – studierte zu Beginn seiner Laufbahn Zahnmedizin an der Uni Basel. Anschliessend tätig als Leiter der Plattenprothetischen Abteilung, ebenfalls an der Uni Basel, wurde er per 1. Februar 1987 zum Direktor der Volkszahnklinik Basel-Stadt gewählt.

Im Jahre 1995 stand die Zusammenlegung der Schul- und Volkszahnklinik bevor, wodurch Dr. Wiehl von beiden Kliniken zum Direktor ernannt wurde. Im gleichen Jahr führten die beiden Kliniken, als erste in der Schweiz, die elektronischen Patientenkarten ein. Durch die Einführung des neuen Gesundheitsgesetzes per 1. Januar 2012 übernahm er offiziell die Funktion als Kantonszahnarzt Basel-Stadt. Diese Funktion führte er jedoch vorgängig bereits seit über 10 Jahre, im Auftrag des Kantonsarztes, aus. In den letzten Jahren war Dr. Wiehl häufig mit den Projektvorbereitungen für die Zusammenlegung der Schul- und Volkszahnklinik mit der Universitätszahnklink Basel beschäftigt. Das entsprechende Gesetz wurde durch den Grossen Rat im September dieses Jahres angenommen, jedoch wurde ein Referendum angedroht.


Obwohl Karies in der Schweiz seit Jahren rückläufig ist, beschäftigen Peter Wiehl die «Karies-Kinder». Im zahnärztlichen Dienste des Kinderspitals Basel wurden ⅔ der 480 durchgeführten Narkosebehandlungen für die Kariessanierung von unter 6-jährigen eingesetzt. Anhand der Statistik ist erkennbar, dass die Kinder mit Karies leider immer jünger werden. Deshalb sind unter anderem die Dienste der Schulzahnklinken umso wichtiger, damit bereits früh Aufklärung stattfinden kann. Beispielsweise besitzt die Schulzahnklinik Basel mehrere fahrbare Untersuchungs- und Propylaxewagen, mit welchen die Untersuchungen und Schulzahnpflege-Instruktionen direkt im Schulareal durchgeführt werden. Diese Methode ist für die Kinder und Lehrpersonen äusserst praktisch.

Nach Dr. Wiehl’s Meinung sind heutzutage der Konsum von Süssgetränken oder Piercings ebenfalls wichtige Themen, auf welche junge Menschen sensibilisiert werden müssen. Gesüsste Flüssigkeiten vermitteln kein Sättigungsgefühl sondern führen in grossen und regelmässigen Mengen zu Übergewicht und Karies. Die Mundhygiene kann aus diesem Grund als Paradebeispiel für die gesamte Hygiene erachtet werden –
der Einfluss der Zähne, respektive des kranken Zahnfleischs, wirkt sich auf den Gesamtorganismus aus.



Während seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Dr. Wiehl besonders für die soziale Zahnmedizin, unter anderem für die Alterszahnmedizin sowie für die zahnärztliche Betreuung von Behinderten und Betagten (SGZBB). Nebenbei war er in vielen verschiedenen Gremien tätig, u.a. bei der Aktion Zahnfreundlich. In seinen Augen vermittelt das «Zahnmännchen» die Botschaft «etwas zu dürfen» anstelle von Verboten. Die zertifizierten Produkte sind wissenschaftlich auf ihre Zahnfreundlichkeit geprüft und der Konsument weiss, dass durch diese weder Erosionen noch Karies entstehen.

Per Ende August 2014 wurde Dr. Peter Wiehl nach 37 Jahren im Dienste des Kanton Basel-Stadts pensioniert. Nach seiner Pensionierung bleibt er weiterhin Vizepräsident bei Toothfriendly International und engagiert sich zudem für kleinere Projekte in der Zahnmedizin. Ebenso liegen ihm weiterhin zwei besondere Themen am Herzen: Zum einen wünscht er sich die Einführung von zahnfreundlicher Schokolade und zum anderen das Apotheken und Drogerien keine Traubenzucker-Geschenke mehr an Kinder abgeben. Der Traubenzucker sollte künftig mit zahnfreundlichen
Süssigkeiten ersetzt werden.

Die Aktion Zahnfreundlich bedankt sich herzlich bei Dr. Peter Wiehl für seinen unermüdlichen Einsatz im Dienste der Mundgesundheit und wünscht ihm für die Zukunft von Herzen alles Gute.

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